Taubenkogel – Hoher Gjaidstein

Der Hohe Gjaidstein ist ein 2794m hoher Berg im Dachsteinmassiv. Aufgrund seiner Lage am östlichen, oberen Ende des Hallstätter Gletschers bietet er einen imposanten Ausblick auf die umliegenden Gletscher und Gipfeln. Er kann entweder in relativ kurzer Zeit (ca. 2 Stunden) über einen Klettersteig von der Bergstation der Dachstein-Südwand-Bahn (Hunerkogelbahn) bestiegen werden, oder von Norden her, über einen langgezogenen Anstieg.

Die hier beschriebene 2-Tages-Tour ist mit rund 3250 Höhenmeter und rund 40 Kilometer Länge körperlich sehr anstrengend und sollte nur nach entsprechender Vorbereitung begangen werden.

Tag 1: Startpunkt ist der Parkplatz Echerntal in Hallstatt. Gleich am Anfang passiert man das Simonydenkmal, danach wandert man rund 2 Kilometer auf einer Asphaltstraße entlang, ehe der beschilderte Weg nach dem Waldbachstrub in den Wald hinein führt. Vorbei an einer Trinkwasserquelle wandert man stetig bergauf und quert auch öfters die Forststraße. Man folgt jedoch der Markierung zum Wiesberghaus. Nach einer Weile erreicht man die nicht bewirtschaftete Tiergartenhütte (1480m). Hier lädt jedoch eine weiter Quelle zum Verweilen ein. Weiter geht es am „Tiergartenloch“ vorbei, entlang der „Herrengasse“  über die „Wiesalm“ zum Wiesberghaus (1884m). Mittlerweile hat man mehr als 1300 Höhenmeter und ca. 8,5km Wegstrecke zurückgelegt.
Nach einer kurzen Pause verlassen wir das Wiesberghaus in Richtung Krippenstein. Entlang der „Bärengasse“ führt der Wanderweg ohne nennenswerte Höhenänderung zum Tagesziel, der Gjaidalm. Wer sich den mühsamen, aber lohnenswerten Anstieg von Hallstatt ersparen will, kann die Gjaidalm auch mit der Krippensteinbahn und kurzem Fußmarsch erreichen.

Karte und Details

Höhenmeter

3250 m

Dauer

17 Stunden

Länge

40 km

Gipfel

Taubenkogel 2300m
Vorderer Gjaidstein 2414m
Hoher Gjaidstein 2794m

Tag 2: Von der Gjaidalm führt ein breiter Gehweg zur ehemaligen Kaserne „Oberfeld“ hinauf. Danach folgt man dem „Trägerweg“ in Richtung Simonyhütte. Der Taubenkogel bäumt sich vor einem auf und versperrt den Blick auf den Hallstättergletscher. Bei einer Wegkreuzung folgt man der Markierung zum Hohen Gjaidstein in Richtung Süden. Ein von Felsen durchsetztes Gelände und hochalpiner Wiesen wechseln sich ab, ehe der Pfad immer weiter an den Taubenkogel heranführt. Der Steig schlängelt sich nun steil, über felsiges Gelände, den Bergrücken empor, hin und wieder muss man auch die Hände zu Hilfe nehmen. Kurze Zeit später hat man den Taubenkogel (2300m) erklommen und man hat eine Art Hochplateau erreicht. Die Strapazen des Aufstiegs werden mit einem imposanten Ausblick auf die Karsthochfläche, zum Dachstein sowie nach Norden, ins Innere Salzkammergut belohnt. Auch der Hohe Gjaidstein, mitsamt seinem langgezogenen Bergrücken und Steilstufen liegt direkt vor einem und lässt den weiteren Anstieg erahnen. Man folgt der Markierung, die immer öfters durch Stoamandl ersetzt werden. Wer möchte kann einen kurzen Abstecher zum Vorderen Gjaidstein machen, der nur wenige Meter neben den markierten Weg liegt.
Kurz darauf erreicht man die Abzweigung beim Gjaidkar. Hier führt der Weg von der Simonyhütte bzw. vom Eissee herauf. Nun hat am eine ca. 100hm hohe Felsstufe vor sich. Der Pfad schlängelt sich an in vielen Serpentinen, teilweise über loses Gestein und schmalen Felsbändern empor. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind in diesem Bereich unerlässlich. Nach dem Überwinden der Stelle hat man den finalen Zielanstieg zum Hohen Gjaidstein vor sich. Der Blick auf den Schladminger Gletscher wird frei und man hat direkte Sicht auf den Koppenkarstein. Die letzten Meter werden wieder etwas steiler, sollten aber für den geübten Bergsteiger keinerlei Hindernis darstellen. Gleich hat man es geschafft und man hat den höchsten Punkt dieser Tour erreicht. Vom Gipfel des Hohen Gjaidstein (2794m) kann man nun den atemberauben Ausblick in alle Himmelsrichtungen genießen.
Der Rückweg erfolgt über den bereits bekannten Weg bis zum Gjaidkar. Dort führt der Weg über steiles, aber gut begehbares Gelände rund 300hm hinunter. Man passiert den „unteren Eissee“ oberhalb, entlang eines breiten Felsbandes. Vorbei am Eisjoch (2150m) stößt man wieder auf den „Trägerweg“ zur Simonyhütte, welche man nach kurzer Zeit erreicht. Nach einer ausgiebigen Pause hat man noch den Abstieg zum Wiesberghaus und weiter ins Tal vor sich. Hier zeigt es sich ob man noch über ausreichend körperliche und mentale Reserven verfügt, denn es sind noch rund 12 km und 1600 hm zu bewältigen.

Fazit: Körperlich anstrengende Tour mit wechselnden Wegverhältnissen und traumhaften Aussichtsmöglichkeiten.