Tourenvorbereitung

Am Anfang steht die Idee einen Gipfel zu erklimmen. Man wird durch Fotos auf Webseiten oder in Zeitschriften inspiriert und man sehnt sich auch nach ein bisschen Ruhe und Entspannung, abseits der alltäglichen Hektik. Die letzten Jahre haben jedoch gezeigt, dass das „Energie tanken“ und Natur genießen in den Bergen immer schwieriger wird. Der Alpine Tourismus hat enorme Steigerungen erfahren, dadurch betreten auch immer mehr Leute Alpines Gelände, ohne sich selbst oder die Gefahren am Berg korrekt einschätzen zu können.
Daher sollte für jeden gelten: Sollte man mal den Entschluss gefasst haben, sich im Alpinen oder Hochalpinen Gelände zu bewegen, so ist eine gewissenhafte Vorbereitung unbedingt erforderlich.

Planungsphase und Durchführung

Um die zum Teil unterschätzten Gefahren im Alpinen Bereich, sollte man sich vorher Gedanken machen. Unter anderem sollte man sich die Frage stellen:

Wer geht mit – oder bin ich alleine unterwegs
Eine Wanderung zu zweit oder mit mehreren Personen macht natürlich mehr Spaß. Vor allem im Falle einer Verletzung kann man bei mehreren Personen sicher gehen, dass die Rettungskette unverzüglich aktiviert wird. Wichtig ist, dass auch die Anderen über die notwendigen Voraussetzungen zur Bewältigung der Tour verfügen.

Welches Gelände erwartet mich
Es empfiehlt sich genau in den Tourenführern zu recherchieren. Denn die Tourenbeschreibung ist meist ein subjektiver Eindruck des Autors, insbesondere bei der Einschätzung des Schwierigkeitsgrades. Vor allem, wenn Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefordert sind, sollte man sich richtig einschätzen können. Machen Sie sich mit dem Gelände vertraut. (Ausgangspunkt, Schutzhütten, Gipfel, Forststraßen,..)

Körperliche Fitness
Ist man gesundheitlich angeschlagen und nicht top fit, sollte man auf anstrengende Bergtouren verzichten. Das Risiko eines Unfalls steigt hier dramatisch, wenn man durch ein Handicap unbewusst abgelenkt wird.
Weiters sollte man seine körperliche Leistungsfähigkeit richtig einschätzen können. Man sollte die Schwierigkeit der Touren erst im Laufe der Saison steigern und nicht unbedingt mit der schwersten Tour beginnen.

Ausrüstung
Soviel wie nötig und so wenig wie möglich. Da das Gewicht des Rucksackes auf den Schultern eine entscheidende Rolle spielt (die Wenigsten sind es gewohnt), bedarf es auch hier einer korrekten Planung. Wettereinflüsse müssen hier berücksichtigt werden. (siehe Checkliste weiter unten). Auf jeden Fall sollte man auch ein Erste-Hilfe-Set dabei haben.

Wetterbericht
Informieren Sie sich ausreichend über das Wetter. Nutzen Sie alle Möglichkeiten, die Ihnen das Internet bietet. Schlechtwettereinbrüche und oder schnell fallende Temperaturen gehören im Gebirge zum Alltag. Nehmen Sie Warnungen ernst.

Faktor Zeit
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die angestrebte Tour. Kalkulieren Sie auch Pausenzeiten ein, in den meisten Tourenbeschreibungen finden Sie die Netto-Gehzeit. Die Pausen miteingerechnet können bei größeren Touren ein paar Stunden Pausenzeit hinzukommen. Speziell im Frühjahr und Herbst, wenn die Sonne früher untergeht, kann eine Nichtbeachtung zum Problem werden. Wenn der Aufstiegsweg nicht dem Abstiegsweg entspricht, ist es von Vorteil, wenn man einen „Point of No Return“ bestimmt. Jener Punkt, nach dessen Überschreitung ein Abbrechen der Tour bei Notfällen (ob bei Schlechtwetter oder nach einem Unfall) durch Umkehren keinen Sinn mehr macht, weil der Weiterweg über den Gipfel schneller zurück ins Tal führt.

Bekleidung – Das Zwiebelprinzip
Nie zu kalt und nie zu warm – mit dem Zwiebelprinzip ist das möglich. Schon in den Anfängen des Alpinismus wussten die Bergsteiger, dass mehrere dünne Kleidungsstücke übereinander angezogen, besseren Schutz gegen Kälte bieten als nur ein dicker Pullover. Im Klartext bedeutet das: Mehrere dünne Bekleidungsschichten (Layer) übereinander anziehen und je nach Bedarf zu- oder ablegen. Wichtig ist dabei, dass die Atmungsaktivität der Schichten aufeinander abgestimmt ist.

Checkliste für Wanderungen

  • stabile und knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
  • Teleskop-Wanderstöcke
  • wind- und wasserdichte Jacke
  • bergtaugliche und bequeme Hose
  • wind- und wasserdichte Überhose
  • Kopfbedeckung
  • wärmende Funktionsbekleidung inkl. Wechselwäsche
  • Rucksack, ca. 30 Liter
  • Handschuhe
  • Wandersocken
  • Gamaschen (nur im Frühjahr und Herbst bei Schneefeldern)
  • Sonnenbrille und/oder Gletscherbrille
  • Sonnencreme und Lippenschutz
  • Thermos- und/oder Trinkflasche
  • individuelle Tourenverpflegung

Ausrüstung zur Orientierung:

  • Routenbeschreibung
  • topografische Karte
  • Kompass und/oder GPS-Gerät
  • Uhr/Höhenmesser
  • GPS-fähiges Mobiltelefon