Gamsfeld – Wilder Jäger

Die anspruchsvolle Rundwanderung von Russbach über die Neualm, weiter zum Wilden Jäger (1842m) und anschließend zum Gamsfeld (2024m) setzt gute Kondition und Trittsicherheit voraus. Es ist die schwierigste Variante von den 3 markierten Wanderwegen, um den höchsten Gipfel der Salzkammergut-Berge zu erklimmen. Weitere Aufstiege sind über die Traunwandalm oder die Angerkaralm möglich, welche meist für den Abstieg genutzt werden. Auch unter der Woche ist der Gipfel meist gut besucht.

Ausgangspunkt ist ein gebührenfreier Parkplatz unmittelbar nach der nördlichen Ortseinfahrt von Russbach. Von dort wandert man anfangs auf einer Asphaltstraße entlang des Randobaches in ein nordöstlich gelegenes Tal hinein.
Unmittelbar nach den letzten Häusern beginnt die Schotterstraße, die sanft ansteigend und unspektakulär rund 5km bis zur im Sommer bewirtschafteten Neualm (1238m) führt. Hier beim Talschluss befindet sich auch das Quellgebiet des Randobaches. Ab dem Almgebiet führt nun der markierte Steig über den Großen Brettkogel (1658m) zum Gamsfeld.

Anfangs noch eher flach über die Almwiesen wird der Weg zunehmend steiler, bis man den Sattel erreicht, danach folgt man links dem Bergrücken hinauf. Spätestens jetzt wird jedem klar, dass diese Aufstiegsvariante eher selten begangen wird. Ein schmaler, je nach Jahreszeit kaum sichtbarer Pfad führt zwischen Bäumen und Latschen, vorbei am „Kleinen Brettkogel (1585m)“ hinauf zum „Großen Brettkogel“.
Danach beginnt der anspruchsvolle Teil dieser Bergtour: Über einen steilen und teilweise ausgesetzten Bergrücken führt der nun wieder eindeutig erkennbare Weg hinauf in Richtung „Wilder Jäger“. Bei den schwierigsten Stellen erleichtern Trittbügel und Stahlseile den Aufstieg. Weiters darf man die ungesicherten, steilen Latschengassen sowie so manche ausgesetzte Schmalstelle nicht unterschätzen. Man gewinnt rasch an Höhe und erreicht bald wieder flacher werdendes Gelände.

Hier befindet sich auch die Abzweigung zum „Wilden Jäger“. Um diesen Gipfel zu erreichen zweigt man rechts ab und folgt dem nicht markierten Pfad rund 70hm durch Latschen und Wiesen hinauf. Danach muss man ein paar Höhenmeter über felsiges Gelände absteigen, ehe es durch eine Latschengasse wieder steil bergauf geht. Die letzten, nicht ganz einfachen, ausgesetzten Meter führen über Felsen und teilweise loses Gestein zum Gipfel. Seilsicherungen sind in diesem Bereich nicht vorhanden. Nach kurzer Rast geht es über den bereits bekannten Aufstiegsweg zurück zur Wegkreuzung.

Von dort aus erreicht man das sogenannte „Haberfeld“, eine steil abfallenden Bergwiese. Der nun deutlich sichtbare Gipfel des „Gamsfeld“ kommt rasch näher, es sind nur noch rund 250hm zu bewältigen. Der Wanderweg ist gut erkennbar, nur die letzten Meter zum Gipfelkreuz erfolgen direkt über die Bergwiese. Meist wird der Aufstieg von einer Gruppe Gämsen beobachtet bzw. begleitet, die sich scheinbar mühelos im steilen Gelände bewegen. Mehrere Holzbänke beim Gipfelkreuz des Gamsfeld laden zum längeren Verweilen ein, ein beeindruckender Rundumblick zu fast allen Gipfel des Salzkammergutes entschädigen für die Mühen des Aufstieges.

Karte und Details

Höhenmeter

1350 m

Dauer

8,5 Stunden

Länge

16,5 km

Gipfel

Gamsfeld 2027m
Wilder Jäger 1842m

Schutzhütten

Keine

Der Abstieg erfolgt entweder über die Traunwandalm, oder wie bei dieser Tour über die im Sommer bewirtschaftete Angerkaralm. Hierzu folgt man dem markierten Weg über den breiten Bergrücken in Richtung Westen. Vorbei an einem kleinen Tümpel schlängelt sich der Weg nun über Serpentinen steil hinunter, die Wegbeschaffenheit ist hier nicht ganz optimal. Loses Gestein erschwert in diesem Abschnitt den Abstieg, ehe der Untergrund beim Erreichen des Hochtales wieder besser wird. Man verliert rasch an Höhe und gelangt nach rund einer Stunde zur Angerkaralm (1443m).
Nach einer letzten Pause bei der Almhütte folgt man dem „Mitterweg“ in Richtung Russbach. Über Almwiesen führt der Wanderweg später als breiter Fußweg in den Wald hinein, ehe man eine Forststraße erreicht. Je näher man dem Ort kommt, desto lauter wird das Rauschen des Rindbaches. Die letzten Meter erfolgen auf der Asphaltstraße bzw. einem kleinen Gehweg entlang des Rindbaches.

Fazit: Anstrengende Bergtour mit teilweise alpinen Charakter und grandioser Aussicht auf viele Gipfel. Bei Nässe und Schnee auf jeden Fall zu meiden, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.